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Kinder & Jugend & Familie

Im Dialog mit Hubertus Heil

Jugendhilfe und Integration – Aktuelle Herausforderungen vor Ort

Wie erreicht die Jugendhilfe junge Menschen wirklich – und wie kann Integration fair gestaltet werden? Diese Fragen bestimmten den Austausch mit Hubertus Heil, SPD-Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Bundesminister, im Venito-Konferenzraum in Kästorf. Am 2. Oktober diskutierten Vertreter:innen der Venito, Kommunalpolitiker:innen und Jugendliche mit Heil über Reformbedarf und aktuelle Problemlagen.

Am Gespräch nahmen unter anderem Brigitte Tegtbauer (Regionalleiterin Venito), Cornelia Hintz (Regionalleiterin Venito), Anna Fischer (stellvertretende Vorsitzende der Gifhorner SPD-Kreistagsfraktion) und Christoph Cordes (Bewohner einer Venito-Wohngruppe) teil.

SGB VIII-Reform: Chancen für alle jungen Menschen

Im Mittelpunkt stand das geplante Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (SGB VIII). Heil betonte, dass die SPD entschlossen ist, den Gesetzentwurf der früheren Ampelkoalition umzusetzen. Der Entwurf, der dank intensiver Beteiligung von Praxis, Verbänden und Wissenschaft entstanden ist, soll umfassende, inklusive Hilfen für alle jungen Menschen ermöglichen – unabhängig von Behinderung, Herkunft oder Lebensumständen.

Heil unterstützt das geplante Kinder- und Jugendhilfeinklusionsgesetz (IKJHG), das die Zuständigkeit der Eingliederungshilfe für jüngere Menschen in die Jugendhilfe verlagern soll.

Die Teilnehmenden unterstrichen die Bedeutung ausreichender Ressourcen und klarer gesetzlicher Vorgaben. Christian Cordes schilderte, wie die Förderung im Venito-Förderzentrum seine Entwicklung unterstützte. Heil griff dieses Beispiel auf und warb für mehr „Hilfen aus einer Hand“, stärkere Prävention und weniger Personalfluktuation bei den Jugendämtern. Besonders präventive Angebote seien wichtig, um teure und belastende Inobhutnahmen zu vermeiden. Heil sah im Engagement der Einrichtung ein Vorbild und regte jährliche Sozialkonferenzen im Landkreis Gifhorn an, um Best-Practice-Beispiele auszutauschen. Brigitte Tegtbauer bestätigte: „Präventiv sind wir sofort dabei!“

Schnelle und unkomplizierte Hilfe, gerade für besonders belastete Kinder und Jugendliche, bleibt der Schlüssel für eine wirksame Jugendhilfe – vor dem Hintergrund zunehmender psychischer Belastungen und spürbarer Spätfolgen der Corona-Pandemie.

Migrationspolitik: Mehr Perspektiven für junge Geflüchtete

Ein weiterer Schwerpunkt war die Migrationspolitik. Cornelia Hintz berichtete, dass minderjährige Geflüchtete in Venito betreut und integriert werden, ihnen nach Volljährigkeit jedoch oft die Abschiebung droht – selbst nach gelungener Integration. Die Beteiligten kritisierten diese Praxis als kontraproduktiv, weil sie Vertrauen zerstört und Jugendlichen Zukunftsperspektiven nimmt.

Heil zeigte sich besorgt über die schwierigen politischen Rahmenbedingungen im Bund. Besonders den sogenannten „Spurwechsel“, der einen Übergang junger Geflüchteter in Ausbildung und Arbeit ermöglichen könnte, hält Heil für dringend notwendig. Mit der CDU als Koalitionspartner gebe es aktuell wenig Spielraum für befriedigende Lösungen.

Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass Integration gelingt, wenn jungen Menschen Chancen eröffnet und die Jugendhilfe vor Ort stabil unterstützt wird.

Gemeinsames Ziel: Zusammenhalt und Zukunftsfähigkeit

Das Gespräch machte deutlich: Eine wirksame Reform des SGB VIII und eine menschlichere Migrationspolitik bleiben zentrale Anliegen für die Institutionen der Dachstiftung Diakonie und die verantwortlichen Politiker:innen. Gemeinsam wollen sie daran arbeiten, allen Kindern und Jugendlichen die besten Startbedingungen zu ermöglichen – unabhängig von Herkunft, Biographie oder Aufenthaltstitel.

Foto: Reent Stade - von links: Christoph Cordes, Brigitte Tegtbauer, Cornelia Hintz, Hubertus Heil, Anna Fischer

Fünf Personen stehen lächelnd an einem Weg neben einem Schild vor Bäumen im Grünen.

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